Corona-Krise als schwerer Rucksack
Finanzielle Restrukturierung
Zugegeben, es ist ein Spezialthema, das viele Unternehmen nicht berührt – zum Glück. Und doch gibt es Situationen, wo ein Geschäftsmodell im laufenden Betrieb bestens funktioniert, aber Anfangsverluste, Krisenjahre oder einfach Fehlentscheidungen in der Vergangenheit zu hohen Schulden geführt haben.
Dann drückt dieser Rucksack an Altlasten schwer auf Betrieb und Unternehmer.
Kurzfristig haben im Jahr 2020 die Corona-Stundungen von Banken, Sozialversicherung und Finanzamt akuten Liquiditätsdruck genommen. Aber Kreditschützer warnen vor einer Insolvenzwelle, die nach Ablauf dieser Maßnahmen auf uns zurollt. Nicht zu Unrecht.
Ist der Verschuldungsgrad hoch oder auch nur die Art und Fristigkeit der Finanzierung unpassend, ist es hoch an der Zeit, zu reagieren.
Die gute Nachricht ist - da geht mehr, als man auf den ersten Blick denken würde - gerade jetzt, wo sich Lieferanten, Banken und der Staat auf ein Ansteigen der Kreditausfälle vorbereiten.
Ja, man muss dafür schon über den eigenen Schatten springen. Mit schonungsloser Analyse und gut vorbereiteten Konzepten findet man bei Partnern, insbesondere bei professionellen Geldgebern und Förderstellen, meist offene Ohren, um eine langfristig stabile Finanzlösungen zu schaffen.
Umschuldungen, Nachlässe, Kreditgarantien, Restrukturierung von Tilgungsplänen sind neben Eigenbeiträgen und Maßnahmen zur Innenfinanzierung probate Mittel. Und selbst wenn all das nicht ausreicht, ist eine Insolvenz nicht zwangsläufig ein Ende. Das Insolvenzrecht ist darauf ausgelegt, das Fortführen und einen Neustart von krisengebeutelten Unternehmen zu ermöglichen.
Wie in vielen Situationen im Leben ist „rechtzeitig“ ist das Zauberwort, das darüber entscheidet, ob noch ausreichend Spielraum vorhanden ist, um die vorhandenen Werkzeuge auch einzusetzen.